
Die Suche nach der perfekten Podcast-App ist für mich eine unendliche Geschichte. Die von Michael Ende ist lahm dagegen. Ich habe viele Apps probiert, um am Ende doch wieder bei der Podcast-App von Apple zu landen. Obwohl diese so furchtbar ist. Aber vielleicht ändert sich das jetzt.
Letzten Donnerstag ist Swoot von den Machern der App Hipchat an den Start gegangen. Nachdem Pete Curley und Garret Heaton Hipchat an Atlassian verkauft haben, beschäftigen sie sich jetzt mit der Podcast-Branche. Für ihre neue App haben Investoren laut Techcrunch schon drei Millionen US-Dollar beigesteuert.
Swoot ergänzt die klassischen Podcatcher-Funktionen um ein soziales Netzwerk: Ich kann andere Podcast-Hörer suchen, ihnen folgen und sehe nicht nur welche Podcasts sie abonniert haben, sondern auch in einer Timeline, welche Episoden sie gerade hören. Unter swoot.com/fiene findet ihr mein Profil. Es gibt auch einen Discover-Bereich, der populäre Inhalte vorschlägt.
Es ist natürlich spannend zu sehen, welche Podcasts andere Personen wirklich hören. Die App ist sehr übersichtlich gestaltet, das Hinzufügen von Podcast-Abos sehr einfach, die Suche elegant gelöst. Auch das Anlegen eines eigenen Profils läuft geschmeidig: Über Facebook und Twitter kann man nach Freunden suchen — theoretisch über das Adressbuch auch, aber das geht für mich gar nicht. Auch bestehende Abos aus anderen Podcast-Apps können übernommen werden.
Ich wußte gar nicht, dass ich ein soziales Netzwerk rund ums Hören brauche. Aber das ist vielleicht auch der Reiz. Ob auf der Plattform am Ende Earfluencer entstehen?
Auf der anderen Seite: Will man überhaupt, seinen Hörkonsum so transparent machen? Was ist, wenn Swoot sehr populär wird und sich Podcaster Spielchen überlegen, wie sie den Algorithmus austricksen um prominent ausgespielt zu werden? Sicher gibt es dann Podcasts, die Tipps zur Audio-Engine-Optimization geben.
Aber erst einmal heißt es für mich: ausprobieren und Podcasts hören. Und die Effekte des Netzwerkes beobachten. Nicht, dass ich dadurch am Ende neue, tolle Podcasts finde. Wenn ihr auch so neugierig seid: Die App gibt es für iOS und Android.
Ich bin froh, dass ich über einen Tweet von Sachar, der wiederum in Cachys Blog drauf aufmerksam wurde, auf Swoot gestoßen bin. Wenn ich mit Swoot jetzt auch noch besser Podcasts hören kann, dann hat endlich auch die unendliche Suche nach der perfekten Podcast-App ein Ende.
Hi Daniel,
Die App ist leider nichts für mich: Ihr fehlt ungefähr alles was ich an einem guten Podcast Client schätze.
– keine vollständigen Shownotes
– keine Möglichkeit Kapitelmarken anzuwählen
– keine Anzeige von Kapitel-Bildern
– kein „Trim Silence“ feature
– kein „Voice Booster“
– kein Sleep-Timer
– keine Titelbilder im „Now Playing Widged“
– keine Download-Präferenzen für einzelne Podcasts
– kein zusammenstellen eigener Playing-Queue möglich
Man merkt, dass bei „Swoot“ wohl keine echten Podcast-Hörer mitgewirkt haben. Oder sie haben von Anfang an eine andere Zielgruppe anvisiert, die Podcasts vielleicht nur über Spotify kennengelernt haben und keine Ahnung haben was alles möglich ist.
Wo die drei Millionen Dollar hingegangen sind ist mir fraglich, in eine gute App die, das Medium Podcast würdigt wohl leider nicht. Naja und wie das mit „aufgesattelten“ Sozialen Netzwerken in der Vergangenheit war wissen wir ja alle (siehe z.B. Apple’s Ping).
Wer einen guten Podcatcher sucht sollte sich bei ‚Castro‘ oder ‚Pocket Casts‘ umschauen. Ich sage ‚Swoot‘ einen leisen und unspektakulären Abgang aus der Szene voraus.
LG
Sven
(gecheckt unter iOS)
Ich befürchte die App wird kein Erfolg. Zumindest hier in Deutschland. Dafür sind Podcasts einfach immer noch zu sehr Nische.
Aber man kann mal reinschauen.
@Sven:
Ich stimme voll zu! Frechheit, die App ist nicht perfekt und auch noch kostenlos, sowas. 😉
Bzgl guter Podcast App gehts mir ähnlich… ich hab schon einige ausprobiert, aber bin immer wieder zur „guten“ alten Podcast App von Apple zurückgewechselt…
Einer der wichtigsten Punkte ist für mich der Carplay Support fürs Auto… und da ist einfach die Apple Podcast App das Beste.
Zur Frage ob es ein soziales Netzwerk für Podcasts benötigt… ich glaube nicht, dass das sehr groß wird. Podcast hören ist immer noch ein Nischen-Thema und die, die viel hören, wollen – denke ich – nicht, dass andere Leute sehen können was man gerade hört / bzw. was man abonniert hat (siehe Spotify Feature, was Freunde hören – kenne keinen, der das aktiviert hat…)