Ab Morgen hat Aldi Nord zwei interessante Angebote: Ein 42″ Stereo-Plasma-TV, der HDTV-kompatibel ist. Das ist eine Bildschirmdiagonale von 106 cm für 1499 Euro. Das ist nur was zum Träumen. Das folgende steht aber definitiv auf meiner Wunschliste: Ein Mobiles GPS Navigationssystem. Ein Pocket-PC fürs Auto mit Kartenmaterial für Deutschland auf einer 256MB MMC Speicherkarte. Für 299 Euro. Aber nicht dies mal. Im Juni habe ich Einkaufsverbot 🙂
Leser-Interaktionen
Tipps
Kurz notiert: Beehiiv kassiert, Substack chattet, Patreon macht Lobby-Arbeit, Ghost föderiert, Steady empfiehlt
Kategorie ist: Alle wollen zur Content-Creator-Platform werden. Schauen wir mal kurz auf den Laufsteg der Wettbewerber und was sie uns in den letzten Tagen an Neuheiten präsentiert haben.
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Oh beehiiv, she got money! Den lautesten Auftritt hat in dieser Woche Beehiiv hingelegt und dabei sämtliches Understatement vergessen. In einer User-Mail mit dem dezenten Betreff „In case you missed the big news this week…“ hat der Dienst seine zweite Finanzierungsrunde uns unter die Nase gerieben:
If you haven’t been following the buzz on social, this week we announced beehiiv’s Series B. In short, we’re raising $33M to double down on our original mission: paving the way for the next million creators, publishers, and brands to scale and monetize their audiences.
Versprochen werden Verbesserungen in allen Feature-Bereichen, damit Creator ihre Audience vergrößern und monetarisieren können. Dazu soll in die Infrastruktur und in den Support investiert werden. Konkreter wurde es nicht, aber ich glaube die Message sollte sein: Wir haben Geld! Es sei Beehiiv gegönnt – immerhin haben sie mit dem neuen Website-Builder und der attraktiven neuen Tarif-Struktur gut abgeliefert und sich einen Platz auf meiner Lieblingsdienst-Liste erarbeitet (mehr bei TechCrunch)
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Endlich Eintritt zum Plaudern bezahlen. Substack hat in dieser Woche seine Newsletter-Chats überholt: Künftig können die hinter der Paywall verschwinden – angeblich soll bei 12% der aktiv Chattenden die Bereitschaft höher sein, das Membership beizubehalten. Sonderlich beeindruckend finde ich diesen Wert jetzt nicht. Davon ab: Es gibt ein paar neue Funktionen, die vor allem Echtzeit-Unterhaltungen unterstützen. Absolut sinnvoll (mehr bei TechCrunch).
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Patreon gibt sich aktivistisch und schickt in dieser Woche eine politische Message auf den Laufsteg: Washington, lasst TikTok in Ruhe! Kommt das Verkaufen-oder-Verbannen-Gesetz für TikTok, würde dies die nicht zu unterschätzende Creator Economy in den USA in eine Krise stürzen. Nachdem TikTok schon das Follower-Prinzip für Creator gekillt habe, haben diese jetzt Stabilität und Unterstützung verdient, statt weitere Zukunftsängste. Und damit macht Patreon natürlich feinste Lobby-Arbeit in eigener Sache. In der Post-Follower-Realität hat Patreon seine Rolle als der Ort gefunden, an dem Creator ihre Communities verlässlich(er) aufbauen und monetarisieren können. Wichtigster Audience-Zubringer ist bei vielen TikTok. Da sorgen sich nicht nur Creator, sondern auch die Patreon-Investoren.
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Ghost schließt sich dem Fediversum an – das sind phantastische News! Wie schon bei WordPress können Ghost-Blogs zur eigenen Instanz im Fediversum werden — sie sind dann Teil des Netzwerks und auf Augenhöhe von Mastodon oder künftig Threads. Wie wir aber bei Threads sehen, ist der technische Anschluss komplex und dauert. Ghost hat deswegen ein Entwickler-Tagebuch für den Weg ins Fediversum gestartet. Kommt auf meine Leseliste.
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Steady hat jetzt auch (TM) eine Empfehlungs-Maschine (siehe Instagram). Publisher können Lieblingspublikationen ihren Leser*innen empfehlen. Diese Publikationen bekommen das angezeigt und erwidern vielleicht die Empfehlung – mehr Leser*innen für alle also. Wir kennen es von Substack, das inzwischen um ein Leser basiertes Empfehlungssystem mit Erfolgsprämien erweitert hat – was wir wiederum von Beehiiv kennen.
Unser Blog soll schöner werden (4): Heute mit The Verge
„well shit, we just need to blog more“

Das war die Antwort des The Verge-Teams auf die Frage, wie jeder Besuch der bisher erfolgreichen Startseite des Magazins nach dem Relaunch den Usern mehr bietet, als eine Antwort auf die Frage: Welche neuen Artikel gibt es denn. Ausgerechnet Bloggen soll zur Lösung gehören. So ist vor 2 Jahren der Storystream auf der Verge-Homepage entstanden.
Dieser war für mich der erste (von mehreren) Impulsen, den Wert des Bloggens wieder zu entdecken. Blogs sind halt so viel mehr, als Artikel-Sammlungen. Das hat mich direkt wieder begeistert, als ich mit dem neuen Storystream beschäftigte.
Zunächst hatten mich die strategischen Gedanken der Redaktion neugierig gemacht (siehe unten), aber dann habe ich die Wirkung selbst bei mir beobachtet: Ich schnell zum Power-Leser geworden. Ein oder zwei Mal am Tag schaue ich vorbei, um zu sehen, was es neues aus der Verge-Themenwelt gibt. Selbst wenn ein Thema nur eine Mini-Weiterentwicklung hat, bleibe ich über eine kurze Blognotiz auf dem Laufenden, ohne mich durch einen aufgeblähten Artikel kämpfen zu müssen. Je regelmässiger man den Storyfeed liest, desto mehr Spaß macht das Ganze.
Hier sind die Relaunch-Gedanken der Redaktion zum Storyfeed-News-Blog auf der The Verge Startseite:
So we’re back to basics with something we’re calling the Storystream news feed, right on our homepage. Our plan is to bring the best of old-school blogging to a modern news feed experience and to have our editors and senior reporters constantly updating the site with the best of tech and science news from around the entire internet. If that means linking out to Wired or Bloomberg or some other news source, that’s great — we’re happy to send people to excellent work elsewhere, and we trust that our feed will be useful enough to have you come back later. If that means we just need to embed the viral TikTok or wacky CEO tweet and move on, so be it — we can do that. We can embed anything, actually: I’m particularly excited that we can directly point people to interesting threads on Reddit and other forums. The internet is about conversations, and The Verge should be a place to find great conversations.
What’s most exciting about all this is that it will actually free up time for our newsroom: we won’t have to stop everything we’re doing and debate writing an entire story about one dude’s confused content moderation tweets. We can just post the tweets if they’re important, add the relevant context, and move on. That means we’ll get back hours upon hours of time to do more original reporting, deeper reviews, and even more incisive analyses — the work that makes The Verge great. It’ll also be easier for us to share our big investigations and features when they’re relevant to the news of the day — allowing us to showcase our incredible archive of award-winning work. Our art and video teams will now have access to our homepage in a way they’ve never had before; I can’t wait to see what they do with it.
Mein Takeaway für ein besseres eigenes Blog: Es führt sich viel besser ein eigenes Blog, seit dem ich unter der Frage arbeite, was es denn rund um die Themenwelt des Blogs neues gibt, damit ich die Leserschaft kurz updaten kann, eine News einordnen, eine Diskussion kommentiere oder etwas längeres schreibe. Davor habe ich mir ehrlich gesagt eher immer mal wieder die Frage gestellt, wozu ich denn einen Artikel veröffentlichen könnte – manchmal auch nur um endlich mal wieder etwas zu veröffentlichen. Aber am Ende sind die langen Artikel ja so aufwendig geworden, dass ich mir die „Was bloggen“-Frage immer seltener gestellt habe. Das ist jetzt zum Glück anders.
In vier Nächten zügig durch Kanada
Was ich mir morgens beim ersten Kaffee gerne anschaue: Reiseberichte mit dem Zug. Mein absolutes Highlight ist „The Canadian“ von Via Rail – von Toronto nach Vancouver. 4400 KM in rund 100 Stunden. Die Zugreise einmal mit eigenem Room erleben – das steht gerade ganz oben auf meiner Travelfiene-Traumliste.
Die irren Goldenen Blogger

Ich mag keine Preisverleihungen. Die meisten Nominierten gehen leer aus und als Publikum leidet man von Kategorie zu Kategorie. Ist man nur Klatsch-Beiwerk, oder wird man auch ein bisschen unterhalten? Am Ende ist es meist dann doch so: Viele Kategorien, wenige unterhaltende Momente – bleibt die Hoffnung auf die Bar.
Das ist der Grund, warum ich vor 17 Jahren mit den Goldenen Bloggern einen eigenen Preis mitbegründet habe – so bin ich weder nominiert, noch einfach Publikum. Die Geschichte hab ich immer gerne erzählt. Die eignet sich besonders gut, wenn alle an der Bar nach einer Preisverliehung stehen.
Nur nicht gestern. Denn da saß ich im Publium der Goldenen Blogger. Zum ersten Mal. Ich musste mal Pause machen. Freute mich aber schon auf den Perspektivwechsel: Wie die Goldenen Blogger von außen wirken? Ist meine befürchtete Preisverleihungs-Publikums-Langeweile-Angst wirklich ein Ding? Bringt das überhaupt was vor Ort zu sein und nicht nur den Stream zu schauen?
Gestern Abend, 19.30 Uhr, Neuss. Die 17. Preisverleihung startet. Ich komme fünf Minuten zu spät, bin dafür direkt am Einlass an der Reihe. „Hm, Sie stehen nicht auf der Liste – haben Sie Ihr Eventbrite-Ticket? Das war was mit Daniel, oder?“ … „Ja … vielleicht unter den Nachnamen. Fiene wie Biene mit F. WLan gibt es für das Ticket nicht, oder?“ Natürlich nicht, also ging ich noch mal raus um Empfang zu haben und als der endlich da war, hab ich zumindest die Eventbrite-Bestätigungsmail laden können – das verlinkte Ticket erst mit zu suchenden Zugangsdaten zu öffnen, dauerte mir zu lang. „Ach, mit der Bestätigungsmail, das passt schon so“, so die Empfangs-Person. Im Nacken stand mir die Security, die irgendwie sehr genau verfolgte, was ich an meinem Handy machte.
Ich ging schnell rein, suchte mir einen Platz und grinste: Als Gründer direkt zum Empfang das volle Publikums-Erlebnis zu bekommen, das war schon mal unterhaltend. Und was soll ich sagen: Das war schon das letzte Mal, dass ich darüber nachdachte ob ich als Publikum genug unterhalten werde. Schon ab der zweiten Kategorie gab es so viele interessante Köpfe zu entdecken, dass ich mir gar keine Meta-Gedanken mehr machte oder verbleibende Kategorien zählte. Im Gegenteil: Ich war überrascht, wie schnell Schluß war. Und ich war happy, dass zum Ende noch ein Geheimnis der Goldenen Blogger gelüftet wurde. Der wahre Grund, warum es die Goldenen Blogger heute noch gibt. Es ist nicht meine Abneigung gegen Preisverleihungen.
Das Geheimis der Goldenen Blogger
Nils Minkmar, ehemaliger FAZ-Feuilleton-Chef und Sonntagszeitungs-Gründer hat im Gespräch auf der Bühne als nominierter Blogger des Jahres nicht nur über seinen eigenen Newsletter „Der siebte Tag“ gesprochen und wie ihn die Arbeit nach sechs Jahren Spiegel erfüllt, sondern auch eine Beobachtung über die Goldenen Blogger geteilt, die mich sehr glücklich macht:
„Ein bisschen ärgert mich das über den Journalismus. Ich hänge viel im Netz und immer wenn man eine Nachrichtenwebseite aufmacht sieht man den russischen Präsidenten. Man sieht den republikanischen Präsidentschaftskandidaten – seinen Namen will ich nicht nennen. (…) Euch habe ich noch nich nicht gesehen. Das ist irre — für mich ist es schon ein Gewinn die ganzen Projete heute Abend kennengelernt zu haben. In meinem Newsletter will ich in einer Goldene Bloggern Kategorie diese ganze Kreativität, Diversität und Energie des Netzes zeigen – das ist super.“
Nils Minkmar am 29.4. bei den Goldenen Bloggern in Neuss
Immer wenn die Goldenen Blogger als Plattform funktionieren indem sie Kreative und Engagierte, die für gute Seiten im Netz sorgen, sichtbarer machen und mit oft fehlender Anerkennung versorgen, dann ist das der Grund, warum dieser Preis so toll ist. Als Mitgründer war das jedes Jahr meine persönliche Motivation — in diesem Jahr habe ich es aus Publikumssicht auch genauso erlebt. Was Nils Minkmar sagt.
Was mich freut: Statt der üblichen 3000 Vorschläge, gab es in diesem Jahr 5000! Hier sind die Nominierte und Siegerprojekte (bestimmt durch Online-Voting und Academy-Voting).
Blogger*in des Jahres
Robert Habeck
Nils Minkmar
Tupoka Ogette (Gewonnen)
Sonderpreis für die Rechtsradikalen-Recherche
Correctiv.org
Song des Jahres
Bodo Wartke – Der dicke Dachdecker (Gewonnen)
Coremy & Larsi Pilami – Oßkar
Soffie – Für immer Frühling
Celebrity
Sophie Passmann & Joko Winterscheidt für Sunset Club
Judith Rakers für Homefarming (Gewonnen)
Doro Pesch für ihre Social Media-Aktivitäten
Newcomer*in
Ronnenbar
Zwei Seiten mit Christine Westermann & Mona Ameziane (Gewonnen)
Volaneart
Finanzielle Bildung powered by comdirect
Finanztip (Gewonnen)
Frau Finanzen
Finanzrocker
Gesellschaftliches Engagement powered by R+V
Keine Fake News (Gewonnen)
Hand drauf
Jen Dylan
Berufsbotschafter*in powered by DHL Group
Biohof Paulsen (Gewonnen)
lebenslicht
elsa Palliative Care
Podcast
Das Lederhosen-Kartell
Rasenball – Red Bull und der moderne Fußball
Richard, wo erreiche ich Dich? (Gewonnen)
Der Grüne Blogger für Umwelt & Nachhaltigkeit
Der Klimablog (Gewonnen)
Climate Gossip
Charlotte Schüler
Mode & Lifestyle
Ben Bernschneider (Gewonnen)
Tise Custom Design
Glam up your lifestyle
Nische / Thema
Ankerpunkte (Gewonnen)
Management Quatsch
Lieblingsspielerfrau
Entertainment
Plankton
Maria Clara Groppler & Phil Laude für Almans um die Welt (Gewonnen)
Dr. Zany
Food
Foodstyle Affairs
Röststoff (Gewonnen)
High Foodality
Und weil die Goldenen Blogger in diesem Jahr wieder Plattform für so viele irre gute Netzprojekte sind, möchte ich jetzt noch ein dickes Dankeschön an Thomas & Franzi richten – ohne euch wäre dieser tolle Abend nicht möglich gewesen. Aus den Vorjahren weiß ich, wieviel Arbeit dahinter steckt. Eure schätze ich deswegen sehr.
Auch ein dickes Dankeschön an (besonders) Frau Feli und natürlich Tobi, Jonathan, Simon, Mika, Eva + Team-Kpunktnull für euren inzwischen langjährigen Support des Events.
In diesem Jahr möchte ich an dieser Stelle auch besonders noch einmal die Sponsoren erwähnen: Ohne sie wäre dieses irre Projekt nicht möglich. Dass die Sponsoren im Jahr 2024 die Gala möglich gemacht haben, ist wirklich toll – Danke! In diesem Jahr mit Blick auf Internet- und Medien-Branche keine Selbstverständlichkeit.

Das hat großen Spaß gemacht. Vielleicht gehe ich jetzt öfter zu Preisverleihungen. Erst einmal beschäftige ich mich aber mit den irre tollen Projekten der Goldenen Blogger. Nils Minkmar plant ja eine Kategorie. Vielleicht mache ich eine kommentierte Audio-Tour. Oder ein Video à la „betreutes surfen“? Ihr werdet es hier im Blog erfahren.
Was ist der beste Revue-Newsletter-Ersatz? Es gibt eine neue Antwort!
Überraschung zum Wochenende: Der Newsletter-und-jetzt-auch-Website-Builder Behiive hat neue Tarife. Normalerweise werden kurz vor dem Wochenende ungünstige Neuigkeiten von Unternehmen gemeldet – aber diese Meldung ist alles andere als ungünstig. Behiive wird günstig. Damit können wir die Frage nach dem besten Tool für redaktionelle Newsletter nach dem Aus von Revue neu beantworten. Die bisherige Antwort war frustrierend.
Das Vorbild: Revue war einfach toll. Der Dienst von einem kleinen Start-up aus Amsterdam hat sich voll und ganz auf einen komfortablen Text-Editor konzentriert, mit dem vor allem inhaltliche Newsletter wunderbar geschrieben und verschickt werden konnten. Auch das User-Management war tadellos. Revue hatte zwei große Vorteile: Die Newsletter mussten nicht groß „gebaut“ werden, wie bei regulären Marketing-Newsletter-Tools üblich und die Preise waren deutlich moderater. Als Twitter Revue übernahm, gingen irgendwie zwei Herzensdienste zusammen. Als Elon Musk aus Twitter X machte, platzte dieser Traum. Schon nach ein paar Tagen wurde das Aus von Revue angekündigt. Doppelter Herzschmerz bei vielen Kollegen.
Die Zeit nach Revue: Gerade als Blogger, Podcaster oder freier Journalist war Revue eine Wohltat, nachdem wir lange nicht an MailChimp vorbei kamen. Zwischen den ganzen Kampagnen und gebauten Newslettern, wurde es recht schnell teuer, wenn die Subscriber-Liste wuchs. In der Zwischenzeit hatte sich viel getan. Viele neue Newsletter-Dienste meist mit Marketing-Schwerpunkt sind gestartet – mit Preisen und Editoren die mal mehr oder weniger geeignet für inhaltliche Newsletter waren, die erst einmal Reichweite aufbauen wollen.
- Send In Blue bzw. jetzt Brevo hat zwar einen Marketing-Schwerpunkt, bietet aber einen Editor, der die redaktionelle Arbeit nicht aufhält. Ein Unternehmen aus Deutschland und damit in Sachen DSGVO vorbildlich unterwegs. Auch die Preise sind ok. Es gibt sogar einen kostenlosen Tarif, den man behalten kann.
- Substack hat einen Newsletter-Editor, der Revue das Wasser reichen kann. Dazu die ganze Ausrichtung auf Inhalte. Und: Der Dienst kostet nichts. Wer Abos verkauft, gibt Substack einen Teil ab. Gut für Projekte, die erst ohne Geschäftsmodell starten. Als Dienstleister gestartet, ist Substack inzwischen zu einer Plattform gewachsen, die ihre User vernetzt und so für Wachstum sorgt. Das deutsche Publikum ist auf Substack auch gut vertreten. Das Problem: Substack macht mit Nazis Geschäfte, bzw. lässt sie auf seiner Plattform Geld verdienen und hält die Hand auf.
- Die Open-Source-Alternative Ghost lief zunächst gegen WordPress als reduzierte Blog-Alternative. Der neue Fokus auf Indipendant Publisher, um als unabhängiges und plattformfreies Substack zu punkten, zahlt sich voll aus. Nur: Die Preise gehen bei 30 Euro im Monat los. Wenn man mehrere Projekte hat, geht das ganz schön ins Geld.
- Beehiiv ist mir vor allem im US-Markt als oft genutzte Alternative zu Substack aufgefallen. Beehiiv-Newsletter pushen sich ebenfalls untereinander. Auch wenn der Editor auf Inhalte optimiert ist, hat der gesamte Feature-Umfang einen Marketing-Schwerpunkt für Content Creator. Zwar nimmt Beehiiv keinen Cut möglicher Membership-Gebühren, dafür ist der Grundpreis ordentlich. Rund 50 US-Dollar ist das erste kostenpflichtige Paket, wer aber einigermaßen den gleichen Funktionsumfang wie bei Substack haben möchte, benötigt das Paket für rund 100 US-Dollar im Monat. Somit ist Beehiiv ein tolles Produkt, aber für neue Content-Produkte, die sich erst einmal auf Audience-Aufbau konzentrieren, zu teuer.
Für viele war Substack die erste Wahl nach dem Revue-Aus. Für mich ebenfalls. Als im Januar Substack keine Verantwortung im Nazi-Skandal zog, bin ich mit „Style & Stitches“ zu Ghost umgezogen. Aber was mache ich mit dem persönlichen Newsletter? Oder mit „Was mit Medien“? Alles irgendwie unbefriedigend.
Was jetzt neu ist: Beehiiv überrascht mit einer neuen Tarifstruktur, die das Blatt wendet. Der kostenlose Tarif geht bis zu 2.500 Subscriber und beinhaltet jetzt Features wie Segmentation, eigene Domain oder API-Zugriff(!). Der nächste Tarif kostet jetzt 40 statt 50 Dollar im Monat und hat bereits alle wichtigen Features inklusive. Weiterhin behält man die kompletten Membership-Einnahmen, die über Beehiiv realisiert werden. Das ist toll!
Journalistische Projekte können also erst einmal in einem kostenlosen Tarif starten – und da natürlich auch Beehiiv im Content-Creator-Platform-Game mitspielt, gibt es mit dem neuen Website-Builder ein Tool, dass neben dem Newsletter auch noch die passende Homepage erstellt und pflegt. Bisher integrieren viele den Newsletter in eine bestehende Homepage. Ich glaube mit Blick auf den Website-Builder: Künftig integrieren viele ihre Homepage in ihre Newsletter-Präsenz.
Wir haben somit nicht nur endlich eine gute Auswahl an Alternativen zu Revue, die Hürden eigene Webseiten oder Newsletter zu publizieren sind noch einmal deutlich niedriger geworden.
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